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Bruch zwischen Afrika - Asien

  • Lesedauer: 2 Min.

Präsident Joseph Blatter propagierte Einigkeit und Harmonie, doch hinter den Kulissen herrschte beim FIFA-Kongress vornehmlich Zank und Zwietracht. Der afrikanische Verband CAF brach als Konsequenz aus dem WM-Votum für Deutschland seine Beziehungen zur asiatischen Konföderation AFC ab, Japan muss gegen seinen Willen den Confederations Cup im nächsten Jahr ausrichten, und auch der DFB erhielt den ungeliebten Erdteil-Kampf per Dekret für 2005

Der DFB wurde von dem Auftrag, mit dem Blatter den umstrittenen Wettbewerb vorerst fest verankert hat, überrascht. In den Bewerbungs-Unterlagen für die WM ist aber die Generalprobe vorgeschrieben. Heftige Kritik löste das FIFA-Diktat in Japan aus. «Ja, der japanische Verband ist dagegen», bestätigte Blatter den Protest der Japaner, gemeinsam mit Südkorea den Confederations Cup im Juni 2001 zu organisieren. Während der Schweizer eine heile Welt vorgaukelte, war der Bruch zwischen Afrika und Asien schon via Homepage des afrikanischen Verbandes offenkundig. Die bereits terminierten Spiele zwischen den Erdteil-Meistern wurden abgesagt, ebenso ein geplanter Wettkampf zwischen den besten Klubs beider Kontinente. Die CAF begründete dies in einer offiziellen Mitteilung mit «der mangelnden Unterstützung der asiatischen FIFA- Exekutivmitglieder». Das AFC-Quartett hatte sich bei der WM-Wahl einhellig für Deutschland ausgesprochen.

Die Vollversammlung folgte der Exekutive, WM-Turniere künftig im kontinentalen Rotationsverfahren zu vergeben. Zudem verankerte sie in der Resolution das Vorhaben, die Ausländerzahl in Klubs auf fünf zu reduzieren. Die EU hatte in der Vergangenheit betont, dass dies nicht mit der freien Arbeitsplatzwahl vereinbar sei.

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