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Neuer Höchststand bei Überstunden

Scharfe Gewerkschaftskritik an Unternehmern Arbeitsmarkt

  • Lesedauer: 1 Min.

Berlin (ddp/ND). Nach Angaben der Bundesanstalt für Arbeit in Nürnberg werde ihre Zahl in diesem Jahr insgesamt um 110 Millionen auf 1,91 Milliarden steigen, berichtete die Tageszeitung «Die Welt». Dies sei nach 1995 ein neuer Höchststand. IG-Metall-Chef Klaus Zwickel warf den Unternehmern angesichts dieser Zahlen vor, «in hohem Maße für die Arbeitslosigkeit in Deutschland mitverantwortlich zu sein». Würden die Unternehmen nur ein Drittel der Überstunden abbauen und ein weiteres Drittel durch zusätzliche Freizeit ausgleichen, könnten 400000 neue Ar beitsplätze entstehen, sagte er. Der DGB- Arbeitszeitexperte Reinhard Dombre schätzte, dass der Überstundenberg doppelt so groß sein dürfte wie offiziell bekannt. So kämen zur bezahlten Mehrar beit noch etwa 1,8 Milliarden «graue Überstunden» hinzu. Insgesamt dürften damit in diesem Jahr voraussichtlich 3,7 Milliarden Überstunden anfallen. Vor allem in den jungen Firmen der Kommunikationsbranche leisteten die Beschäftigten massiv unbezahlte Mehrarbeit. «Die jungen Leuten kloppen so viel Überstunden, dass ihnen teilweise die Augen vor dem Computer zufallen.»

Auch die Gewerkschaft Öffentliche Dienste, Transport und Verkehr (ÖTV) übte heftige Kritik. «Es ist unverantwortlich, die anziehende Konjunktur dafür zu verwenden, Arbeitsplatzinhaber noch mehr arbeiten und die 3,8 Millionen Ar beitslosen im Regen stehen zu lassen», so ein Sprecher. Kommentar Seite 8

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