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Kaperfahrt

  • Udo Bartsch
  • Lesedauer: 2 Min.

Ein Gewerbe mit traditionell verdorbenem Ruf ist die Piraterie. Selbst im Spiel macht sich dies bemerkbar. Vorbei sind die viel besungenen Zeiten, in denen die Kapitäne aus einer Schar von Bewerbern aufgrund ihres Bartwuchses nur Jan und Hein und Claas und Pit einstellten. Heute darf quasi jeder an Bord, und was das für die Arbeitsmoral bedeutet, erfahren die Spieler während dreier Kaperfahrten. Von der nominell 30 Mann starken Belegschaft stehen pro Fahrt nur neun Ausgeloste zur Verfügung, jedem Spieler dieselben. Der Rest macht im Kartenstapel blau.

Ziel der Bemühungen ist das meiste Geld. Pro Runde wählen alle Spieler einen Charakter von ihrer Hand. Die Karten werden aufgedeckt und entsprechend ihrem Rang sortiert. Der Höchste bekommt die wertvollste Beute, allerdings besitzen manche Piraten perfide Spezialeigenschaften: Sie schanzen anderen verfluchte Besitztümer zu oder werfen Konkurrenten noch vor der Beuteverteilung über Bord. Auch nach Feierabend gibt es Unruhe. Ein Meuchler geht um, und Bardamen machen Geschäfte unter der Hand.

Die Spielidee, gleichzeitig und verdeckt Personenkarten auszuwählen, ist nicht unbedingt neu. »Libertalia« zeigt aber, wie viel sich aus dieser Rezeptur herausholen lässt, wenn die Karten gut abgestimmte Eigenschaften besitzen, das Spiel thematisches Flair versprüht und obendrein toll illustriert ist. So schreibt die Piraterie mal Positivschlagzeilen. In großer Besetzung ist »Libertalia« allerdings chaotisch, mit wenigen Mitspielern zu brav. Idealerweise spielen Jan und Hein und Claas und Pit zu viert.

»Libertalia« von Paolo Mori, Marabunta, für zwei bis sechs Spieler ab 12 Jahre, ca. 40 Euro.

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