Verständlich? Öde!

Bei Herbert Achternbusch pennte Jesus mit der Frau Oberin. Heute wird der bayerische Anarcho-Künstler 75

  • Hans-Dieter Schütt
  • Lesedauer: ca. 4.5 Min.

Bloß nicht von jedem Idioten verstanden werden! Laut lachen, wenn ausgerechnet die Armut an Hirnwindungen mit Sprachschützer-Pose aufs dünne Hauptsatz-Reservoir pocht! Herbert Achternbusch tobt, wenn schlichte Geister Klarheit anmahnen. Also sofortige Nachvollziehbarkeit, wie sie mancher Abonnent (des Theaters, der Zeitung, des einfachen Weltbildes) abfordert. Bloß keine Sperrigkeit? Bloß keine gedankliche Abgeschlossenheit? Er lacht, der Achternbusch. Die Folge: Er ist nach wie vor der bekannteste Unbekannte der deutschen Kunst. Wer was auf sich hält, ist verliebt in die Einsamkeit. Die Literatur und das Theater, sagt er, sind fettsatt, »sie haben Achternbusch satt. Aber die kommen schon wieder. Es gibt ja keinen anderen.«

Solche Sprüche sind es, die seit langem wie freche Vorboten einer ebenso frech behaupteten Unsterblichkeit zu Lebenszeiten wirken. Von diesem bayrischen Anarchen stammt der Satz, keine Chance zu haben, dies...


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