»Tag der Trauer« für Berlusconi

Ohne Abgeordnetenmandat droht dem italienischen Expremier gar ein Haftbefehl

  • Anna Maldini, Rom
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Italiens ehemaliger Regierungschef Berlusconi ist nicht mehr Mitglied des Parlaments. Durch eine Abstimmung im Senat wurde er seines Amtes enthoben. In Italien geht damit eine 20-jährige Ära zu Ende.

Silvio Berlusconi selbst sieht das anders. Er erklärt, dass er trotz rechtskräftiger Verurteilung wegen Steuerbetrugs und trotz des Ausschlusses aus dem Parlament weiter Politik machen werde. »Dies ist ein Tag der Trauer, ein Tag, an dem die Demokratie in Italien zu Grabe getragen wird«, wehklagte er am Mittwoch vor seinem Palazzo in Rom, während der Senat nur wenige Straßen weiter über seinen Ausschluss aus dem Parlament abstimmte. Er hatte seine Getreuen aufgerufen, ihn in dieser schweren Stunde zu unterstützen und dagegen zu protestieren, was er als »Staatsstreich« bezeichnete.

Tatsächlich waren aber nur einige hundert Personen erschienen, die ihre Fahnen schwenkten und immer wieder »Silvio, Silvio!« riefen. Während Berlusconi alt und müde wirkt, sind seine Anhänger um so streitlustiger: In Fernsehen und Funk (man darf in diesem Zusammenhang die immer noch starke Medienmacht des ehemaligen Ministerpräsidenten nicht vergesse...


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