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Armeezentrale in Bangkok besetzt

Proteste weiter friedlich / Militär beugt Putschgerüchten vor

  • Lesedauer: 2 Min.
Nach einem Tag Verschnaufpause haben in Bangkok am Freitag wieder Tausende Demonstranten der Regierung die Stirn geboten.

Bangkok. Demonstranten stürmten in Bangkok das Stabsquartier der thailändischen Armee in der Innenstadt und besetzten den Rasen vor dem Gebäude. Oppositionsführer Abhisit Vejjajiva zog an der Spitze eines Demonstrationsblocks zur US-Botschaft. Vor dem Hauptquartier der Regierungspartei Pheu Thai forderten wieder andere Demonstranten die Regierung zum Rücktritt auf. Suthep Thaungsuban, der Wortführer der Demonstranten, versprach einen Sieg innerhalb von zwei Tagen.

Die Demonstranten kletterten zu Hunderten am Armeequartier über die Zäune und machten sich auf dem Gelände mit Fahnen und Trillerpfeifen breit. Die Stimmung blieb entspannt. Soldaten standen zwar überall Wache, aber sie ließen sich bereitwillig mit den ungebetenen Gästen fotografieren. Nach zwei Stunden zogen die Besetzer ab.

Die Demonstranten prangern Korruption und Bereicherung an. Sie werfen der Regierung von Ministerpräsidentin Yingluck Shinawatra vor, ihre Macht zu zementieren, indem sie sich die Stimmen der Armen mit kostspieligen Steuergeschenken sichert und dabei die Staatsfinanzen ruiniert. Sie sehen dahinter vor allem Yinglucks Bruder Thaksin, der selbst als Ministerpräsident 2006 gestürzt wurde. Er setzte sich ins Ausland ab.

Um Gerüchten über einen bevorstehenden Militärcoup vorzubeugen, teilte die Armee mit, das zwölf Bataillone in den nächsten Tagen nach Hua Hin 200 Kilometer südwestlich von Bangkok ziehen. Dort lebt der König in einem Palast. Er soll den Soldaten an seinem Geburtstag, dem 5. Dezember, dort den Fahneneid abnehmen. dpa/nd

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