Man muss sich die Freiheit nehmen

Wer war Meret Oppenheim? Eine Retrospektive in Berlin gibt Antworten

  • Marion Pietrzok
  • Lesedauer: ca. 7.0 Min.

Nein, das möchte sie nun wirklich nicht: dass einzig die »Pelztasse«, geschaffen 1936, von André Breton in »Frühstück im Pelz« umgetauft, mit ihrem Namen in Verbindung gebracht wird. Meret Oppenheim, die vor kurzem 100 Jahre alt geworden wäre, hat die Tasse samt Teller plus Löffel, bezogen mit Gazellenfell, bescheiden wie selbstbewusst als Spielerei, als Scherz benannt, in diesem »Ding« lediglich, wie sie später sagte, »eins unter anderen« gesehen, eins von vielen. Das Sich-Wehren gegen das »Pelztassen«-Image - ein fast lebenslanger Kampf gegen ein Etikett, gegen verengte Sicht, Einengung.

Tatsächlich kaufte das New Yorker Museum of Modern Art (MoMA) das inzwischen legendäre Objekt der gerade mal 23-Jährigen aus einer Ausstellung heraus an - und die junge Frau war mit einem Mal berühmt. Die »Pelztasse« wurde zu einer Ikone surrealistischer Kunst.

Ja, was für ein Ding: Schon beim Hinsehen spürt man, wie es den Mund irriti...


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