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Die Giftgasvernichter

Olaf Standke über den diesjährigen Friedensnobelpreis

  • Lesedauer: 1 Min.

Die Experten der Organisation für das Verbot chemischer Waffen haben in diesen Tagen alle Hände voll zu tun: Laut OPCW-Plan wird Syriens Armee ihre erfassten Kampfstoffe zunächst nach Latakia transportieren, von dort sollen Schiffe aus Drittländern die Container ins Ausland verbringen, wo man die C-Waffen dann auf die US-amerikanische »MV Cape Ray« verladen und Anfang nächsten Jahres auf hoher See zerstören will. Es war nicht einfach, diesen Weg der Liquidierung gefährlicher Massenvernichtungsmittel so schnell wie politisch vorgegeben zu finden. Für die OPCW ist es ein weiterer Schritt hin zu einer Welt ohne Chemiewaffen.

Das ist eine komplizierte und langwierige Mission, an der man seit Jahren weitgehend unbemerkt gearbeitet hat und die nun zu Recht mit dem Friedensnobelpreis gewürdigt wird. Seit Inkrafttreten der Konvention zum C-Waffen-Verbot wurden weltweit rund 81 Prozent der Bestände und damit fast eine ganze Waffenkategorie zerstört - einzigartig im globalen Abrüstungsprozess. Doch haben Russland und die USA ihre Verpflichtungen zum Abbau der Arsenale noch immer nicht vollständig erfüllt. Und vor allem gibt es weiter Staaten, die sich verweigern; mit Ägypten und Israel auch im konfliktreichen Nahen Osten. Die OPCW ist noch nicht am Ziel, der Nobelpreis so auch Ansporn für die nächste Wegstrecke.

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