Ultimatum für Rotfloristen

Proteste für Erhalt von Hamburger Kulturzentrum

  • Lesedauer: 1 Min.

Hamburg. Der Roten Flora droht die Räumung. Der Eigentümer des seit mehr als 20 Jahren besetzten linksalternativen Kulturzentrums, Klausmartin Kretschmer, fordert die Nutzer in einem Schreiben auf, das ehemalige Theater bis zum 20. Dezember zu verlassen. Falls dies nicht geschehe, »werde ich die zuständigen Hamburger Behörden und Gerichte bitten und auffordern, mein Eigentum zu gegebener Zeit räumen zu lassen«, formuliert Kretschmer in dem Brief an die Rotfloristen.

Für den Fall, dass die Aktivisten das 1770 Quadratmeter große Gebäude weiter nutzen wollten, verlangt er eine monatliche Miete von 25 000 Euro zuzüglich Mehrwertsteuer - für den Dezember »kulanterweise« nur die Hälfte. Den aktuellen Vorstoß des Eigentümers, dem ein Kaufangebot für 1,3 Millionen Euro von der Stadt vorliegt, werten Beobachter als Provokation und Versuch, den Preis für die Immobilie hochzutreiben. »Die Kaufleute versuchen weiterhin, ihre Spekulationsgewinne ins Trockene zu bringen«, kommentierte die Rote Flora den Schachzug.

Der Zeitpunkt ist von Kretschmer gut gewählt, denn für den 21. Dezember ist eine »internationale und bundesweite Demonstration« angemeldet. Das Motto lautet: »Rote Flora verteidigen - ESSO-Häuser durchsetzen! Gegen rassistische Zustände - Bleiberecht für alle.« Auftakt in Hamburg: 21. Dezember, 14 Uhr vor der Roten Flora am Schulterblatt. nd/Stahl

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal