Ossis manipulieren Mathetest

Verhinderte Logikaufgaben sollen Überlegenheit kaschieren

  • Mike Mlynar
  • Lesedauer: 2 Min.

Die deutschen Neuntklässler, feierten sich jüngst hiesige Bildungspolitiker, machten signifikante PISA-Fortschritte. Großen Anteil daran haben die ostdeutschen Schüler. National gesehen liegen bei Mathe und Naturwissenschaften Sachsen, Thüringen und Brandenburg an der Spitze. Das bedeutet, wie erst unlängst das Institut zur Qualitätsentwicklung im Bildungswesen (IQB) feststellte, gegenüber Schlusslichtern wie Bremen oder Nordrhein-Westfalen ein Vorsprung von zwei Schuljahren! Und warum gerade die Ossis? Weil es früher in der DDR, so Prof. Manfred Prenzel von der TU München, eine »gute Didaktik« gab und die meisten im Osten tätigen Mathelehrer noch zu DDR-Zeiten ausgebildet worden seien (Süddeutsche Zeitung, 11. Oktober 2013).

Diese Lehrer sind übrigens, wie »Spielplatz« recherchierte, nicht nur klug, sondern auch pfiffig genug, die Überlegenheit ein bisschen zu kaschieren. So sollen sie im Vorfeld besagter IQB-Studie dafür gesorgt haben, dass zumindest zwei augenzwinkernde, aber eben für Wessis möglicherweise doch auch zu schwere Logikaufgaben gar nicht gestellt worden sind. Die gehen so:

Eine Flasche eines sprudelnden Erfrischungsgetränk kostet einschließlich Pfand 1,20 Euro. Der Inhalt ist ein Euro mehr wert als die Flasche. Wie hoch ist das Flaschenpfand?

Zwischen zwei Häusern ist eine Wäscheleine gespannt. Zehn Meter ist sie lang, fünf Meter hängt sie durch. Welchen Abstand haben dann die beiden Häuser?

Ihre Lösungen schicken Sie uns bitte per Post (»Kennwort «Denkspiel») oder als Mail spielplatz@nd-online.de. Einsendeschluss ist der 18. 12. Absender nicht vergessen, denn wir losen einen Buchpreis aus.

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Die beiden Lösungen zu «Ossis manipulieren Mathetest» (14./15.12.) hießen:

1. Der Flascheninhalt kostet 1,10 Euro und das Flaschenpfand beträgt zehn Cent.

2. Der Abstand der Häuser ist dann natürlich null.

Eine der zahlreichen richtigen Einsendungen kam von Lisette Rodegast, 19 322 Wittenberge. Frau Rodegast wurde für den Buchpreis ausgelost und erhält nun den Roman «Die Geschichte der Tränen» von Alan Pauls, Klett-Cotta, 2010.

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