Kommunist und Dichter

Horst Tomayer tot

Die Kunst, mit einer Stimme wie Donnerhall und mit bayrischem Akzent Gedichte und Pamphlete vorzutragen, die ebenso komisch wie kritisch waren, beherrschte Horst Tomayer perfekt. Wer einmal das Vergnügen hatte, ihn lesen zu hören, erlebte einen uneitlen Menschen, der letztgültige Gedichte schrieb, so etwa über den einstigen CDU-Bundespräsidentschaftskandidaten Steffen Heitmann (»Ich schwör dir, eher fress ich eine Frikadelle aus Granit/ Als dass du rumfurzst in der Villa Hammerschmidt«).

Über den leidenschaftlichen Fahrradfahrer, Endreimdichter, Schauspieler, Kolumnisten, Satiriker und »Kleinschriftsteller«. »Hotte« Tomayer schrieb der Kabarettist Wolfgang Neuss einmal: »Dem Tomayer sage ick nu seit 30 Jahren, dass er der deutschen Kabarett- und Komikerbühne einen Blödelkomiker aus Fürstenfeldbruck vorenthalten hat.« Statt auf der großen Bühne aber war der Schriftsteller nur gelegentlich als Kleindarsteller i...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.