Putschversuch vereitelt

Südsudans Staatschef: Ex-Vizepräsident verantwortlich

  • Lesedauer: 2 Min.
Regierungstruppen haben in Südsudan nach Angaben von Präsident Salva Kiir einen Staatsstreich vereitelt. Ein Armeesprecher sagte, die regierungstreuen Truppen hätten die Lage wieder unter Kontrolle.

Juba. Südsudans Staatschef Kiir sprach am Montag nach heftigen nächtlichen Kämpfen in der Hauptstadt Juba von einem »versuchten Putsch«. Er machte den früheren Vizepräsidenten Riek Maschar dafür verantwortlich. Die Vereinten Nationen riefen zur Ruhe auf. Ein Sprecher der UN-Mission UNMISS sagte, Hunderte Menschen hätten bei den Blauhelmen Schutz gesucht.

In der Nacht zum Montag waren in Juba heftiges Geschützfeuer und Explosionen zu hören. Aus Sicherheitskreisen hieß es, die Kämpfe seien am Sonntag kurz vor Mitternacht offenbar zwischen zwei rivalisierenden Fraktionen der südsudanesischen Armee ausgebrochen. Ein Reporter der Nachrichtenagentur AFP berichtete, viele Einwohner der Hauptstadt hätten sich aus Angst vor der Gewalt zu Hause eingeschlossen.

Kiir erklärte am Montag, die Regierung habe die Sicherheitslage in Juba »voll unter Kontrolle«. »Die Angreifer sind geflohen und unsere Streitkräfte verfolgen sie.« Sie würden vor Gericht gestellt. Solche »kriminellen Handlungen« gegen »unsere junge Nation« werde er »nicht tolerieren«, sagte er in einer Rede an die Nation. Kiir kündigte eine unbefristete landesweite nächtliche Ausgangssperre von 18 Uhr abends bis 6 Uhr morgens an. Ein Armeesprecher teilte mit, die regierungstreuen Truppen hätten die Lage wieder unter Kontrolle. Nach Angaben von Behördenvertretern gab es mehrere Festnahmen. Einzelheiten wurden nicht mitgeteilt. Das Schicksal Maschars war unklar. AFP/nd

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