Polens Bischöfe sehen Gottlosigkeit aufziehen

»Gender-Ideologie so gefährlich wie der Marxismus«

  • Julian Bartosz, Wroclaw
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Von der Jasna Góra, dem »Hellen Berg« in Czestochowa, dröhnte es zum Jahresbeginn: »Ein Ungewitter von Gottlosigkeit ist über Polen aufgezogen.«

Die unterhalb der Klostermauer von Czestochowa (Tschenstochau) versammelten Pilger wussten genau, worum es geht. Hatten sie doch am »Tag der Heiligen Familie«, der auf das weltliche Neujahr fällt, in allen Kirchen des Landes den Hirtenbrief der Polnischen Bischofskonferenz über die »Gender-Ideologie« vernommen: Die sei für gottgläubige Menschen ebenso gefährlich wie der Marxismus, dessen Frucht sie sei.

Was die Bischöfe »Gender-Ideologie« nennen, das sind die seit Jahrzehnten an westlichen Universitäten und wissenschaftlichen Instituten betriebenen interdisziplinären soziologischen Untersuchungen über das Verhältnis zwischen den Geschlechtern. In ihrer kämpferischen Form geht es um echte Gleichberechtigung von Frauen und Männern wie um Erziehungsprobleme.

Das aber - so geht aus dem Hirtenbrief hervor - sei gegen die göttliche Ordnung gerichtet. In schwammigen Worten fordern die polnischen Kirchenfürsten für die Frauen ni...


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