Die Harzer Kultur-Piste ruft

7. KulturWinter zwischen Goslar und Sangerhausen

  • Uwe Kraus
  • Lesedauer: 3 Min.

»Hüde is use dag!« Was da etwas fremd klingt, ist Harzer Platt, und dieses »Heute ist unser Tag« gibt den Titel für eine von rund 90 Veranstaltungen des 7. Harzer KulturWinters, der am heutigen Freitag beginnt. Mitarbeiter des Weltkulturerbe-Bergwerks Rammelsberg bei Goslar beantworten dabei die Frage, wie die Bergleute Fastnacht gefeiert haben, wie eine Fächerklatsche angewendet wurde - und sie lassen ihre Gäste natürlich auch die Rammelsberger Unter-Tage-Luft schnuppern.

Im wenige Kilometer weiter gelegenen Kloster Wöltingerode können die Besucher nicht nur Baukunst bestaunen, sondern auch Brau- und Brennkunst - wenn sie durch die historische Brennerei mit Dampfmaschine geführt werden. Diese Tradition währt dort schon mehrere Jahrhunderte, die des KulturWinters gerade mal magische sieben Jahre. Und wer hat ihn erfunden? Der heutige Harzer Tourismusverband mit seinen Mitgliedern, den Partnern aus Kultur und Tourismus.

Da seit einigen Jahren eine verlässliche Wintersportplanung im Harz nicht mehr möglich ist, wurde 2008 der KulturWinter als Alternativangebot zum damals fast schneelosen Winter aus der Taufe gehoben. Auch wenn in diesem Jahr einige Flocken fielen - die Urlauber können auch 2014 für zwei Wochen auf die Harzer Kultur-Piste gehen. Vom 31. Januar bis 16. Februar bieten rund 90 Veranstaltungen in 17 Orten im Harz und im Umland Abwechslung zu Wintersport und Rodelspaß.

Die Veranstaltungsreihe hat sich bei Touristen und Heimischen etabliert. »Wie bereits im Vorjahr haben wir unser Angebot auf den ganzen Februar erweitert,« sagt Thomas Bracht von der Quedlinburger Tourismusgesellschaft, der ein Schokoladen-Seminar und eine Wanderung rund um die UNESCO-Welterbestadt Quedlinburg mit Einkehr in eine Sandsteinhöhle empfiehlt. Im Angebot sind auch kulinarische Genüsse, kombiniert mit Geschichte und Geschichten der Region, die sich über die Bundesländer Sachsen-Anhalt, Niedersachsen und Thüringen erstreckt. So können Urlauber und Einwohner in mehr oder eher minder verschneiter Landschaft das »Gesamtkunstwerk Harz« genießen. Eine Führung durch das Jugendstilsanatorium in Braunlage mit Klassikkonzert? Ein abendlicher Rundgang im Schein hunderter Kerzen durchs Zisterzienserkloster Walkenried? Die Mischung stimmt.

Veranstaltungen gibt es auch in weniger bekannten Orten, so im Schachdorf Ströbeck oder in Wendefurth. Dort kann man in den Bauch der 43,5 Meter hohen Staumauer blicken. Beim Harzer Tourismusverband ist man stolz, dass für jede Altersgruppe etwas geboten wird. Im Schierker Rathaussaal liest Kräuterkönigin Märchen vor, im Wernigeröder Schloss können sich Kinder abends durch Boden- und Wohnräume funzeln und Gruselschauer erleben. Und im Erlebniszentrum Bergbau in Wettelrode bei Sangerhausen warten auf kleine Bergleute der Bergmönch und eine bergmännische Kriechstrecke. Gute Investitionen in die Harz-Touristen von morgen, denken die Veranstalter.

Eine Broschüre mit Informationen zu allen Terminen steht zum Download unter www.kultur-harz.de zur Verfügung. Informationen auch beim Harzer Tourismusverband mit Sitz in Goslar, Telefon 05321 3404-0

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