Küstenerosion bedroht Inselstaaten

  • Peter Richards, Grenada
  • Lesedauer: 2 Min.

Die kleine Insel Petite Martinique, die ebenso wie Carriacou zum Karibikstaat Grenada gehört, verliert durch Bodenerosion immer mehr Land. Nach Angaben der Behörden trägt das Meer jedes Jahr einen 1,5 bis zwei Meter breiten Sandstreifen ab. Im nördlichen Teil des Strandes von Sanchez, einem Geschäftsbezirk auf Petite Martinique, ist der Erosion in den letzten 15 Jahren ein mindestens 30 Meter breiter Sandstreifen zum Opfer gefallen.

»Wir sind äußerst anfällig für Naturkatastrophen. Verhindern können wir sie zwar nicht, aber wir können uns darauf konzentrieren, die Folgen abzumildern und die Widerstandsfähigkeit zu stärken«, sagt Elvin Nimrod, der für Carriacou und Petite Martinique zuständige Minister.

Durch die Erosion wurden die weichen Schichten aus Asche und Schlacke freigelegt. Wird hier nicht gegengesteuert, könnte die Straßen zum Strand unterhöhlt und zerstört werden. Jedoch konnte mit Hilfe von RRACC, einem mit 10,5 Millionen US-Dollar ausgestatteten Klimaschutzprojekts, das von der US-Entwicklungsbehörde USAID finanziert wurde, die Klimaanfälligkeit von Sanchez zum Teil reduziert werden.

2012 hatte Grenada das Sekretariat um Unterstützung gebeten, um gegen die Küstenerosion vorzugehen und die Auswirkungen des Klimawandels auf Carriacou und Petite Martinique abzumildern. Die Arbeiten zur Wiederherstellung der Küste bei Sanchez waren die ersten von elf Klimaanpassungsmaßnahmen, die im Rahmen des RRACC-Projekts vorangetrieben wurden. Sie sollen es den neun Mitgliedsländern der Organisation der Ostkaribischen Staaten (OECS) ermöglichen, ihre Widerstandsfähigkeit gegenüber dem Klimawandel zu stärken. Mit Hilfe des Projekts konnte Sanchez einen Teil des verlorenen Terrains zurückgewinnen.

Wie der Direktor der Abteilung für soziale und nachhaltige Entwicklung im OECS-Sekretariat, Bentley Browne, erläutert, haben die karibischen Inselstaaten insgesamt viel produktives Land und auch Mangroven eingebüßt. »Erwartet wird, dass der Anstieg der Meeresspiegel zu größeren Überschwemmungen an den Küsten und zu immer mehr Schäden an der Infrastruktur führen wird. Die Lebensgrundlagen der Bevölkerung werden dadurch gefährdet«, so seine düstere Prognose. IPS

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