Hartz IV für Romeo und Julia

Über die prekäre Lage von Schauspielern, über Glanz und Elend einer Zunft und ihre politischen Ziele

  • Burga Kalinowski
  • Lesedauer: ca. 12.0 Min.

Runter von der Bühne, ran an die Putzeimer. Das Leben als Künstler kann einen berühmt machen, aber nur in den seltensten Fällen reich. Die Mehrzahl deutscher Filmschauspieler lebt von maximal 20 bezahlten Drehtagen im Jahr. Zum Überleben brauchen sie Nebenjobs: als Masseur, Tanzlehrer oder Putzkraft.

Ach ja. George Clooney ist da, Tilda Swinton bleibt für einen Schnappschuss stehen, bekannte einheimische Film-, TV- und Bühnenschauspieler winken. Es ist wie auf den bunten Bildern. Kintopp eben. Glanz und Glamour, roter Teppich, Lächeln, Stars - die große Welt des Films auf der Berlinale.

Heinrich Schafmeister kennt die Verführung und die Publikumsreaktionen. »Jaja«, meint er, »so sieht es von außen und von weitem aus«. Aber »unser Bild in der Öffentlichkeit hat wenig mit unserer Wirklichkeit zu tun.« Also hierzulande. Nach zwei Telefonaten habe ich den beliebten Schauspieler, bekannt aus dem Film »Comedian Harmonists«, nun persönlich »am Wickel«. Als einer der Vorsitzenden des Berufsverbandes der Film- und Fernsehschauspieler (BFFS) ist er an diesem 10. Februar ein ständig gefragter Gastgeber.

Im Rahmen der Berlinale verleiht der BFFS zum dritten Mal den Deutschen Schauspielerpreis: Großer Bahnhof im Theater des Weste...


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