Gerechtigkeit geht anders

Chef der Innungskrankenkassen plädiert für paritätische Finanzierung der Versicherungen

Hans-Jürgen Müller, Jahrgang 1956, ist ehrenamtlich Vorsitzender des Verwaltungsrats der Innungskrankenkasse (IKK) gesund plus und Vorstandsvorsitzender des IKK e.V. mit mehr als fünf Millionen Versicherten in fünf Innungskrankenkassen. Hauptamtlich ist er Gewerkschaftssekretär der IG Bauen-Agrar-Umwelt. Darüber hinaus sitzt der Diplomgesellschaftswissenschaftler aus Sachsen-Anhalt im Verwaltungsrat des Spitzenverbandes aller gesetzlichen Krankenkassen. Mit ihm sprach Silvia Ottow.

nd: Wie beurteilen Sie den ersten Entwurf zur Reform der Krankenkassen, der vom Gesundheitsministerium vorgelegt worden ist?
Müller: Es hat mit Finanzierungsgerechtigkeit nichts zu tun, wenn sich Arbeitgeber und Arbeitnehmer noch einen gemeinsamen Beitragssatz von 14,6 Prozent paritätisch teilen, und alles, was künftig darüber hinaus geht, sollen die Versicherten allein tragen. Das ist für uns überhaupt nicht hinnehmbar. Und wenn der Bundesverband der Deutschen Arbeitgeber über die Lohnnebenkosten jammert, dann vergisst er, dass die Arbeitnehmer darunter genauso leiden. Im Übrigen sind die Arbeitgeber noch den Nachweis schuldig, dass sie bei sinkenden Lohnnebenkosten mehr Arbeitsplätze schaffen.

Sie wollen auch die Arbeitgeber an steigenden Gesundheitskosten beteiligen?
In der IKK gesund plus, die ja vor allem Handwerker krankenversichert, sind sich Arbeitgeber und Arbeitnehmer einig über die paritätische Finanzierung. Und...


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