Verkürzte Meldefrist für Ex-Heimkinder

Thüringer Vorstoß erhält Unterstützung vom Bund

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Halle. Thüringens Sozialministerin Heike Taubert (SPD) hat sich für eine kürzere Anmeldefrist für Ansprüche aus dem staatlichen Hilfsfonds für frühere DDR-Heimkinder ausgesprochen. Sie wünsche sich für die Betroffenen eine »überschaubare Frist«, damit deren Forderungen aufgenommen und anschließend abgearbeitet werden könnten, sagte sie am Montag dem MDR. Bislang sind Zahlungs-Anträge noch bis Mitte 2016 möglich.

Vertreter des Bundes und der ostdeutschen Länder treffen sich am Dienstag zu Gesprächen über den Fonds, der 2012 analog zu einem Hilfstopf für westdeutsche Ex-Heimkinder eingerichtet worden war. Er ist mit 40 Millionen Euro ausgestattet.

Das Geld soll Betroffenen dabei helfen, Nachteile und Schäden auszugleichen, die sie aufgrund ihrer Heimaufenthalte erfahren hatten. Damit werden unter anderem Rentenersatzleistungen, Kuren, Therapien oder Zahnersatz finanziert. Der Freistaat hatte dafür 3,2 Millionen Euro in den Fonds eingezahlt. Knapp 700 Thüringer erhielten bereits Leistungen daraus. Insgesamt wird in Thüringen mit etwa 3000 Anträgen von Hilfesuchenden gerechnet.

Unterstützung für Tauberts Vorstoß signalisierte die Beauftragte der Bundesregierung für die Belange der ostdeutschen Länder, Iris Gleicke. Ein früherer Stichtag sei sinnvoll, weil dann schneller Klarheit über die Zahl der Betroffenen zu gewinnen sei, sagte die SPD-Politikerin ebenfalls dem MDR. Allerdings müsse sichergestellt werden, dass alle Anspruchsberechtigten von der Verkürzung wüssten. Agenturen/nd

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