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Paco de Lucía / 21. 12. 1947 - 26. 2. 2014

Der Tradition und der Avantgarde des Flamenco gleichermaßen verpflichtet sah sich der Gitarrist Paco de Lucía. So war er einerseits lange Jahre Wegbegleiter des weltberühmten traditionellen Flamencosängers Camarón de la Isla. Andererseits versöhnte Paco de Lucía bereits 1973 mit dem Chart-Hit »Entre dos Aquas« den Flamenco mit dem Pop. Dass er gleichzeitig mit großem Ernst und noch größerer Leidenschaft die Techniken und Melodien der Vorväter übte, aufführte und damit am Leben hielt, bewahrte ihn davor, zur Flamenco-Pop-Karikatur á la »Gipsy Kings« zu verkommen.

Einen seiner zahlreichen künstlerischen und populären Höhepunkte erreichte der 1947 beim spanischen Cádiz in eine arme Musikerfamilie geborene Paco de Lucía 1981 mit dem Live-Album »Friday Night in San Francisco«. Er öffnete sich damit dem Jazz und animierte zudem die Gitarren-Trio-Kollegen John McLaughlin und Al Di Meola dazu, sich wiederum dem Flamenco zuzuwenden - das Ergebnis ist ein hinreißender Crossover zwischen den Stilen, der dem Künstler, aber auch seiner Kunstform endgültig zum internationalen Durchbruch verhalf.

In den letzten 20 Jahren hatte sich Paco de Lucía immer mehr in den Familienkreis auf seiner Hacienda in Mexiko zurückgezogen. Dort erlag er jetzt einem Herzinfarkt. tri

Waleri Kubassow / 7. 1. 1935 - 19. 2. 2014

Am 15. Juli 1975 hob vom sowjetischen Weltraumbahnhof Baikonur eine Sojus-Trägerrakete mit der Raumkapsel Sojus 19 ab. An Bord: Alexej Leonow und Waleri Kubassow. Beide sind mehrfach ins All geflogen, doch dieser Flug unterschied sich von allen anderen. Nicht nur, weil der Start zum ersten Mal in der Geschichte der Raumfahrt live im Fernsehen übertragen worden ist.

Siebeneinhalb Stunden später beförderte eine Saturn1B-Rakete von Cape Caneveral aus ein amerikanisches Apollo-Schiff ins All. Am Morgen des 17. Juli meldete ein US-Astronaut, dass man Sichtkontakt zur Sojus-Kapsel habe, gut sechs Stunden später koppelten beide Raumfahrzeuge, man glich den Druck aus, öffnete die Luken. Für 47 Stunden und 17 Minuten schien es so, als würde es keinen Kalten Krieg zwischen den Großmächten geben.

Kubassow hatte 1958 die Moskauer Hochschule für Flugzeugbau absolviert. Zwischen 1966 und 1993 war der Ingenieur Angehöriger der Kosmonautenabteilung - ursprünglich, um mal zum Mond zu fliegen. Dann baute er mit an der Raumstation MIR. Am 22. Februar 2014 wurde Kubassow an einem bisher unbekannten Ort beigesetzt. hei

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