Stolpern im Steno-Stil
«London NW»: Zadie Smith zeigt sich in ihrem Stadtroman beobachtungsscharf - und zunehmend einschläfernd
Süßlicher Wasserpfeifen-Gestank, Couscous, Kebab, die Abgase bewegungsloser Busse. 98, 16, 32, nur noch Stehplätze - da ist man doch zu Fuß schneller! Ausbrecher aus dem St. Mary’s in Paddington: werdender Vater, rauchend, alte Frau im Rollstuhl, rauchend, zäher Knochen mit Urinbeutel und Blutkonserve, rauchend. Alle stehen sie auf Kippen …« - so genau, gescheit und mitunter gemein beobachtet Zadie Smith Londoner Leben in ihrem neuen Großstadtroman »London NW«. Das Kürzel steht für den Stadtteil »Nordwest«, der abseits der Touristenpfade liegt, aber nicht minder multikulturell als die Metropole insgesamt ist: »Einsamer Italiener in Slippern, verirrt, auf der Suche nach Mayfair. Tausendundeine Möglichkeit der Vermummung: das schwarze Ganzkörperzelt, das Gesichtsgitter, der bedeckte Hinterkopf, Louis-Vuitton-Logo, Gucci-Logo … Kein Zusammenhang mit den Diskussionen in den Zeitungen, im Parlament … Englisch als Fremdsprache ... Da ist ...
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