Die Sanftharte
Sibylle Lewitscharoff hält künstliche Befruchtung für »widerwärtig«.
Die Schriftstellerin Sibylle Lewitscharoff hat den Vorteil der schwäbischen Herkunft. Der sanfte Tonfall, die Wörter mit ihren verniedlichenden Endungen überdecken manche rhetorische Schärfe und Härte. Hört man ihre Rede, die die gebürtige Stuttgarterin (Jg. 1954) am vergangenen Sonntag im Schauspielhaus Dresden gehalten hat, wird man deshalb leicht milde gestimmt. »Von der Machbarkeit. Die wissenschaftliche Bestimmung über Geburt und Tod«, so der Titel ihres Vortrags.
Bei der Textlektüre verliert sich aber die sanfte Härte. Vom »Horror«, der aus den Methoden der Technisierung der beiden Pole menschlicher Existenz - der Geburt...
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