Türkei - die schweigsame Schutzmacht der Krimtataren

Die Krimtataren, von denen heute wieder etwa 300 000 auf der Schwarzmeerhalbinsel leben, haben enge historische, kulturelle und familiäre Bindungen in die Türkei.

Drei Jahrhunderte stand das Khanat der Krim unter osmanischer Vorherrschaft, ehe es Ende des 18. Jahrhunderts vom russischen Zarenreich erobert wurde. Die Sprache der Krimtataren ist ein lokaler Dialekt des Osmanischen, der dem Türkischen noch immer sehr nahe steht. Eine große Zahl von Krimtataren ist in die Türkei ausgewandert. Es gibt keine verlässlichen Zahlen, aber in über 30 türkischen Städten existieren Vereine von Krimtürken.

Die Türkei sieht sich gerne als Schutzmacht aller Turkvölker und Minderheiten von der Adria bis Kamtschatka. Im Zweiten Weltkrieg ermutigte die Türkei, obwohl im Prinzip ein neutrales Land, die von Stalin hart unterdrückten Krimtataren zur Zusammenarbeit mit den deutschen Besatzern. Es wurde eine »Blaue Brigade« gebildet, die an der Seite der Wehrmacht kämpfte. Nach dem Krieg gelangte ein Teil der Blauen Brigade und der Familien der Soldaten in die Türkei. Nach verschiedenen Berichten in der Zeitun...


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