Ausstieg jetzt

Johanna Treblin über Atompolitik

  • Lesedauer: 1 Min.

Der Ausstieg aus dem Atomausstieg hielt in Deutschland nicht lange an. Nachdem das marode Atomkraftwerk Daiichi im japanischen Fukushima am 11. März 2011 havariert war, bekam die Bundeskanzlerin und ehemalige Umweltministerin Angela Merkel Muffensausen: Die wenige Monate alte Laufzeitverlängerung der Atomkraftwerke wurde - mit kleinen Korrekturen - wieder zurückgezogen, die acht ältesten Kraftwerke sofort abgeschaltet.

Die Vorstellung einer Stromversorgung ohne Atomkraft mündete - angestachelt von den vier großen Atomunternehmen - ohne Umwege in die Angst vor einer Stromlücke. Verschiedene Konzepte schlugen daraufhin als Favorit für eine Brückentechnologie den Ausbau von Gaskraftwerken vor. Die können die von Sonne und Wind produzierte Energie speichern und deren Ausbau daher unterstützen.

Als neue Brückentechnologie hat die nach dem Fukushima-Unglück eingesetzte Strahlenschutzkommission nun Jodtabletten verordnet: Sie sollen in einem Umkreis von 50 Kilometern um Atomkraftwerke herum verteilt werden. Die Tabletten können natürlich keine Energie erzeugen, stattdessen sollen sie bei einer Havarie die gesundheitlichen Auswirkungen abfedern.

Besser als mit Jod und Gas die Lebenszeit der Bürger zu vertrödeln, sollte die Bundesregierung die Atomkraft endlich wirklich aufgeben - ein Ausstieg, wie von der Umweltorganisation Greenpeace gefordert, bereits bis 2015 und zwar allumfassend: keine Urananreicherung in Deutschland und keine Kredite für Atombürgschaften anderswo.

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