Mit dem Rollator im Straßenverkehr

In Deutschland gibt es mittlerweile über zwei Millionen Rollatornutzer

  • Lesedauer: 2 Min.
Rollatoren prägen immer häufiger das Straßenbild. Die auch als »Gehhilfen« bezeichneten Wagen dienen der sicheren Fortbewegung, wenn das Laufen erschwert ist.

Am häufigsten werden die Rollatoren von älteren oder gehbehinderten Menschen benutzt: Sie kommen auch temporär bei der Rehabilitation nach einem Unfall, nach einer Krankheit oder Verletzung zum Einsatz.

Die Vorteile der Gehhilfen liegen auf der Hand: Sie ermöglichen es, eigenständig mobil zu bleiben, selbst wenn die eigene Kraft in den Beinen oder die Gehsicherheit nachlassen. Ein Rollator sorgt für einen sicheren Halt beim Gehen und Stehen, wobei der Benutzer das Tempo selbst bestimmen kann.

Rollatoren seit 1978

Rollator, auch Gehwagen, ist die Bezeichnung für eine fahrbare Gehhilfe. Der Rollator wurde 1978 von der Schwedin Aina Wifalk erfunden, die aufgrund einer Kinderlähmung gehbehindert war. Seit Anfang der 90er Jahre ist die Gehhilfe auch in Deutschland, Österreich und der Schweiz stark verbreitet.

Genauso jung ist auch das Wort »Rollator" selbst, das eine latinisierende Wortneuschöpfung zu »Rolle« ist und damit zu den Neologismen der deutschen Sprache gezählt wird.

Es gibt zwei Varianten des Rollators: den »Klassiker«, der aus Metallrohren gefertigt wird und universell einsetzbar ist, sowie Modelle aus Holz, die vor allem für die Nutzung in Innenräumen gedacht sind.

Die vierrädrigen Rollatoren lassen sich für den Transport im Auto oder in öffentlichen Verkehrsmitteln leicht zusammenklappen. nd

 

Aufgrund der hohen Funktionalität steigen die Verkaufszahlen von Jahr zu Jahr. Es wird geschätzt, dass es in Deutschland mittlerweile über zwei Millionen Rollatoren gibt.

Angesichts dieser Dimension avancieren die Gehwagen immer mehr zum sicherheitsrelevanten Faktor im Straßenverkehr. Das stellt alle Verkehrsteilnehmer vor neue Herausforderungen. Vor allem das Überqueren der Fahrbahn birgt Risiken. Da Nutzer von Rollatoren generell langsamer sind als andere Fußgänger, empfiehlt ihnen die Deutsche Verkehrswacht (DVW), ausschließlich Ampelübergänge oder Zebrastreifen zu benutzen. Dort nehmen andere Verkehrsteilnehmer sie auch besser wahr. Durch die dort abgesenkten Bordsteine fällt der Seitenwechsel auch leichter.

DVW-Präsident Kurt Bodewig mahnt insbesondere Autofahrer zur Rücksichtnahme: »Stellen Sie sich darauf ein, dass Rollatorfahrer langsamer unterwegs sind als normale Fußgänger. Fahren Sie umsichtig, drosseln Sie Ihre Fahrt, wenn Sie jemanden mit Gehhilfe sehen. Drängeln Sie die Menschen nicht. Und ganz wichtig: Parken Sie nicht dort, wo der Bürgersteig abgesenkt ist!«

Für Rollatorfahrer wiederum, die ihre Gehhilfe auch im Außenbereich benutzen, ist die richtige Ausstattung bedeutsam. Neben der Grundausstattung sind für die dunkle Jahreszeit Strahler anzuklemmen oder Reflektoren anzubringen sowie eine helltönende Klingel. Mit selbstklebenden Reflektorstreifen an der Kleidung kann sich ein Rollatorfahrer zusätzlich sichtbar machen.

Die DVW-Experten empfehlen den Rollatornutzern unbedingt festes Schuhwerk. Um Stürze zu vermeiden, ist auch stets die Beschaffenheit der Wege zu überprüfen. DVW/nd

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