Problematische Spenden für Hochschulen

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Potsdam. Mehr Transparenz bei Spenden für die Hochschulen hält der Landtagsabgeordnete Peer Jürgens (LINKE) für notwendig. Neben staatlichen Zuschüssen bekommen die Hochschulen auch Spenden und Sponsorengeld, erklärte er am Donnerstag. Im Jahr 2012 beliefen sich dergleichen Einnahmen auf etwa drei Millionen Euro. Das waren ein Prozent des Etats der Hochschulen.

Der überwiegende Teil der Spenden liege unter 1000 Euro, sagte Jürgens. »Das ist durchaus legitim und hat keine massive Einflussnahme oder gar eine Abhängigkeit der Hochschulen von solchen Einnahmen zur Folge.« Allerdings gebe es einzelne Spenden, die darüber hinausgehen. »Wenn Unternehmen beispielsweise mehrere tausend Euro für eine Stiftungsprofessur spenden, ist eine Gefährdung der Freiheit von Forschung und Lehre nicht ausgeschlossen«, denkt der Abgeordnete. »Solche Zweifel können zum Beispiel entstehen bei einer Spende des Verbandes der Bahnindustrie in Höhe von 115 000 Euro für eine Professur an der Fachhochschule Brandenburg, bei der Spende der Springer-Stiftung in Höhe von 140 000 Euro für eine Professur an der Europa-Universität Viadrina oder bei der Spende der Biologischen Heilmittel GmbH in Höhe von 100 000 Euro an die gleiche Universität, bei der Spende von Vattenfall in Höhe von 30 000 Euro für eine Professur an der Hochschule Lausitz oder bei Spenden von diversen Klinik-Unternehmen über 150 000 Euro für eine Professur in den Rehabilitationswissenschaften.«

In diesen und einigen anderen Fällen bestehe aufgrund der Verquickung von inhaltlicher Nähe des Spenders zum Lehrstuhl und der Geldspende das »Risiko der Beeinflussung von Wissenschaft«. Das gelte es zu verhindern, verlangte Jürgens. nd

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