Visionen

  • Udo Bartsch
  • Lesedauer: 2 Min.

Was ist Wohlstand? Und wie erreichen wir ihn? »Prosperity« wagt sich an große Fragen unserer Zeit. Wie im Brettspiel kaum anders zu erwarten, fällt die Antwort vereinfachend aus. Wohlstand, so die Fiktion, entsteht langfristig über neue Technologien wie etwa Biokraftwerke oder eine Verjüngungsklinik. Das Problem: Diese Errungenschaften fressen Energie oder verpesten die Umwelt. Also müssen wieder andere Bauten her, um die Bilanzen ins Plus zu hieven.

Zahlen und Tabellen spielen bei »Prosperity« eine wichtige Rolle. Als Staatslenker einer der großen Industrienationen erhält jeder Spieler ein Tableau, das die Energie- und Ökobilanz sowie die aktuelle Umweltverschmutzung seines Landes zeigt. Zu Spielbeginn liegen die Werte am Boden. Wer denkt, es kann nur besser werden, irrt. So mancher hat seinen Staat komplett ruiniert.

Jede Runde deckt der Spieler am Zug ein neues Gebäudeplättchen auf. Dieses steht ab sofort zum Verkauf, außerdem bestimmt ein Symbol, ob alle Spieler entsprechend ihrer Ausbauten eine Kapitalspritze oder Wohlstandspunkte erhalten oder ob die Umweltbilanz überprüft wird, wodurch sich oft unerwünscht viel Müll anhäuft.

In welcher Reihenfolge diese Wertungen auftauchen, ist zwar Zufall. Doch genau dieser Glücksanteil macht den Nervenkitzel in »Prosperity« aus, das ohne dieses spielerische Sahnehäubchen eher den Charme einer Excelkalkulation hätte. Die Grafiken wirken etwas synthetisch; das Spiel selbst überzeugt als spannende Herausforderung für Tüftler, Rechner und Weltverbesserer.

»Prosperity« von Reiner Knizia und Sebastian Bleasdale, Ystari Games, für zwei bis vier Spieler ab 13 Jahre, ca. 33 Euro.

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