Kiribati schützt die Fischbestände

  • Christopher Pala
  • Lesedauer: 2 Min.

Der Präsident des pazifischen Inselstaates Kiribati, Anote Tong, und sein Kabinett wollen den kommerziellen Fischfang innerhalb des Staatsgebietes ab Ende des Jahres verbieten. Sollten die neuen Pläne umgesetzt werden, könnten sich die stark angegriffenen Fischbestände wieder erholen und ihren ursprünglichen Umfang erreichen. Das Schutzgebiet der Phoenixinseln (PIPA), das etwa die Größe des US-Bundesstaates Kalifornien hat, besteht aus unberührten, unbewohnten Atollen.

Verbotszonen in einer ähnlichen Größenordnung gibt es bereits im Umfeld von Hawaii, den Chagos-Inseln und im Korallenmeer. Doch in keinem der Gebiete ist die Artenvielfalt so groß wie im PIPA.

Wissenschaftler und Umweltschützer begrüßen den Vorstoß Kiribatis. »Das ist ein großer Gewinn für den Naturschutz und seit langem überfällig«, meint Bill Raynor von der weltgrößten Umweltorganisation »The Nature Conservancy«. »Jetzt hoffe ich, dass auch andere Pazifikstaaten, die große Naturschutzgebiete einrichten wollen, dem Beispiel folgen werden.«

Tatsächlich hat der Staatschef von Palau vorgeschlagen, die gesamte Sonderwirtschaftszone seines Landes für den kommerziellen Fischfang zu sperren. Auch die Cook-Inseln und Neukaledonien machen sich darüber Gedanken, wie viel Fischfang in Schutzgebieten, die noch größer als das der Phoenixinseln sind, erlaubt werden sollte.

Die Regierungen reagieren mit ihren Vorstößen auf die stetigen Rückgang der weltweiten Fischpopulationen. Immer effizienter arbeitende Fangschiffe sind inzwischen in der Lage, auch in den noch so abgelegenen Zonen und tiefen Gewässern zu arbeiten. Die international tätige Fangflotte, die mit Ringwadennetzen arbeitet, wird von spanischen, asiatischen und US-Unternehmen dominiert. Seit Beginn des neuen Jahrtausends fischen sie in der westlichen und zentralen Pazifikregion, nachdem die Bestände in anderen Teilen der Welt dezimiert wurden.

Die Populationen des für die Sushi-Produktion besonders gefragten Großaugen-Thunfisches sind inzwischen rapide zurückgegangen. Auch um den Blau- und um den Gelflossen-Thun sowie um den Echten Bonito ist es schlecht bestellt. Selbst die für die Fischereikonzerne tätigen Wissenschaftler fordern inzwischen, den Fischfang um 30 Prozent zu reduzieren. Stattdessen ist er um den gleichen Prozentsatz angestiegen. IPS

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