Merkel will Schulz nicht als Kommissar

Union gegen Spitzenposten für SPD-Mann in Europa

  • Lesedauer: 1 Min.

Hamburg. Die Chancen des SPD-Politikers Martin Schulz auf einen Posten als EU-Kommissar stehen offenbar schlecht. Nach Informationen des »Spiegel« will Bundeskanzlerin Angela Merkel den Sozialdemokraten nicht als deutschen EU-Kommissar nominieren. Hintergrund sei unter anderem Widerstand in CDU und CSU gegen eine solche Berufung. »Schulz als deutscher Kommissar kommt nicht in Frage, die SPD hat genug Ministerposten für eine 25-Prozent-Partei«, sagte Hans-Peter Friedrich (CSU), der für Europa zuständige Unionsfraktionsvize.

SPD-Chef Sigmar Gabriel würde die Große Koalition wegen der Personalie nicht zerbrechen lassen, berichtet das Magazin weiter. Öffentlich hatten die Sozialdemokraten Schulz bei seinem Versuch unterstützt, als Vizechef der Kommission unter Jean-Claude Juncker den deutschen Kommissarposten zu übernehmen.

Juncker war als Spitzenkandidat der Konservativen bei der Europawahl angetreten, Schulz führte die Sozialdemokraten an, die im Europaparlament zweitstärkste Fraktion sind. Der derzeit von Deutschland gestellte EU-Kommissar Günther Oettinger (CDU) hatte wiederholt erklärt, seinen Posten behalten zu wollen.

Diese Ankündigung hindert ihn aber nicht, sich Gedanken über Karrierealternativen zu machen. Sollte er sein EU-Amt verlieren, könnte er eventuell »Deutschland oder gar Europa für ein paar Jahre verlassen«, sagte Oettinger dem »Focus«. »Auch aus den USA wurden mir bereits Angebote gemacht.« AFP/nd

#ndbleibt – Aktiv werden und Aktionspaket bestellen
Egal ob Kneipen, Cafés, Festivals oder andere Versammlungsorte – wir wollen sichtbarer werden und alle erreichen, denen unabhängiger Journalismus mit Haltung wichtig ist. Wir haben ein Aktionspaket mit Stickern, Flyern, Plakaten und Buttons zusammengestellt, mit dem du losziehen kannst um selbst für deine Zeitung aktiv zu werden und sie zu unterstützen.
Zum Aktionspaket

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal