Aus Liebe zum Geschäft

Neue »Bild«-Studie

  • Lesedauer: 2 Min.

Die »Bild«-Gruppe betreibt keine journalistische Arbeit, sondern eigennützige Gewinnmaximierung. Diese These ist das Ergebnis dreier Studien der Otto Brenner Stiftung (OBS) zur (Un)parteilichkeit der Zeitungen »Bild« und »Bild am Sonntag« (»BamS«). Die jetzt veröffentlichte Studie analysierte 300 auf die Bundestagswahl 2013 ausgerichtete Artikel zu Parteien, Kandidaten und Wahlkampfthemen von Juni bis September.

Den beiden Springer-Zeitungen wird dabei vorgeworfen, ein eigenes Wahlprogramm inszeniert und Personen instrumentalisiert zu haben - im Sinne der Großen Koalition. Schon drei Monate vor der Wahl hätten »Bild«-Prognosen ein schwarz-rotes Bündnis unter einer starken Kanzlerin Merkel vorhergesagt. Merkel sei stets als gut gelaunte »Königinmutter« dargestellt worden; Peer Steinbrück hingegen habe man als »gute Nummer Zwei« im »Dreamteam der Großen Koalition« präsentiert. Praktisch inexistent seien die AfD und die Piraten gewesen. Auf die Grünen habe es Attacken gehagelt. Die Linkspartei sei selten, aber sachlich erwähnt worden.

Der Verzicht auf »Bild«-typische Dramatisierungen sei unternehmerisches Kalkül gewesen, folgern die Autoren. Ziel des Springer-Konzerns sei es, führender digitaler Verlag zu werden. Dafür brauche man kooperierende Akteure in der Politik und ein »größtmögliches Publikum, um dessen Aufmerksamkeit auf dem Werbemarkt an Anzeigenkunden weiter zu verkaufen«, heißt es in der Studie weiter. Nach dem Griechenland-Bashing während der Finanzkrise und der Wulff-Kampagne sei auch die Wahl 2013 zur eigenen Positionierung benutzt worden. nd

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal