Ausschuss berät über Mehrkosten

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Die Brandschutz-Probleme im neuen Hauptstadtflughafen gehen aus Sicht von Geschäftsführer Hartmut Mehdorn nicht allein auf den umstrittenen Planer Alfredo di Mauro zurück. Dem technischen Zeichner wird Hochstapelei vorgeworfen, weil er sich zeitweise als Ingenieur ausgab. »Herr di Mauro war nur ein Teil«, sagte Mehdorn am Mittwoch im Sender n-tv. Es gebe bei dem Projekt einen Strauß von Fehlern.

Der frühere Bahnchef bekräftigte, der Bau werde bis zur Eröffnung 5,4 Milliarden Euro kosten, 1,1 Milliarde Euro mehr als bisher bewilligt. Darüber berät an diesem Donnerstag der Finanzausschuss des Aufsichtsrats. Nach dpa-Informationen hat Mehdorn dem Gremium die Zahl 1,049 Milliarden Euro als Mehrkosten genannt. Bewilligen müssten das Geld der Bund und die Länder Berlin und Brandenburg als Flughafen-Eigentümer. Nach der Sitzung des Aufsichtsrats am Montag könnte schon am Mittwoch der Haushaltsausschuss des Bundestags beraten.

Dabei ist immer noch unklar, wann der Flughafen in Betrieb gehen kann. Baumängel, Planungsfehler und Technikprobleme wie beim Brandschutz verzögern den Start. Eine Eröffnung vor 2016 gilt als unwahrscheinlich. »Wir können die Eröffnung nicht herbeischwätzen, wir müssen sie herbeiarbeiten«, sagte Mehdorn. Er lässt die Brandschutzanlage in ihrem kritischen Teil grundsätzlich umbauen. Es habe bei ihrem Bau eine »skurrile Arbeitsteilung« zwischen zahlreichen Firmen gegeben, die nicht ausreichend überwacht wurden. Rauchmelder, Sprinkler, Durchsagen, Rauchabzug und Frischluftzufuhr lagen in unterschiedlichen Händen. Zudem wurde nicht alles so gebaut, wie es geplant wurde. dpa/nd

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