Keine Versöhnung in Sarajevo

Gedenkfeiern zum Ersten Weltkrieg zeigen tiefe Kluft zwischen Bosniern und Serben

Ein »Signal des Friedens« sollte vom Gedenken an den 100. Jahrestag des Attentats von Sarajevo ausgehen. Doch die Bosnien-Herzegowinas Würdenträger zeigten nur, wie fern Aussöhnung ist.

Belgrad. Selbst für den gemeinsamen Blick zurück fehlen im Vielvölker-Labyrinth von Bosnien-Herzegowina die Kraft - und der Wille. Ein Jahrhundert nach dem Attentat von Sarajevo, das bis heute als Präludium für den Ausbruch des Ersten Weltkriegs gilt, sollten die einstigen Feinde in Bosniens kriegsgebeutelter Hauptstadt eigentlich ein gemeinsames Signal des Friedens setzen. Doch die angestrebte Versöhnung blieb trotz wohlmeinender Sonntagsreden der wenigen angereisten Gäste aus dem Ausland am Wochenende aus. Stattdessen übten sich die Politgladiatoren im geteilten Land bei ihrem getrennten Gedenken wieder einmal im kleinlichen Grabenkrieg.

Geplant war zum Jahrestag des Attentats auf den Habsburger Thronfolger Franz Ferdinand und seine Frau eigentlich ein Gedenkstelldichein mit den ganz Großen der Welt. In Sarajevo sollten Deutschlands Kanzlerin Angela Merkel und Frankreichs Präsident François Hollande die erprobten Versöh...


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