Sachsens Linke legt zu

Aber keine Wechselstimmung / CDU klar vorn, SPD schwächelt weiter / Rot-Rot-Grün ohne Mehrheit - Große Koalition am beliebtesten

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Berlin. Anderthalb Monate vor der Landtagswahl in Sachsen hat die Linkspartei in einer Umfrage zugelegt - eine Wechselstimmung können die Demoskopen aber nicht erkennen. Das liegt nicht zuletzt an der weiterhin schwachen SPD. Die kommt in der Infratest-Umfrage für den MDR auf nur 13 Prozent, drei Prozent weniger als bei den letzten Zahlen dieses Instituts. Die CDU von Ministerpräsident Stanislaw Tillich bleibt mit 42 Prozent in der Wählergunst klar vorn, die Linkspartei kann drei Punkte gewinnen und kommt nun auf 21 Prozent. Die Grünen und die Rechtspartei Alternative für Deutschland können jeweils mit sieben Prozent rechnen, die bisher im Landtag vertretene rechtsradikale NPD steht bei drei Prozent. Die FDP, die in Dresden noch an der Landesregierung beteiligt ist, steht bei vier Prozent.

Die Aussichten auf einen Regierungswechsel sind nach derzeitigem Stand nicht besonders groß. Die CDU kann zwar nicht mehr mit einer absoluten Mehrheit rechnen, die Anfang des Jahres laut Umfragen noch möglich schien. Für eine Koalition ohne Beteiligung der Union stehen die Aktien aber derzeit nicht. Linke, SPD und Grüne kommen zusammen auf 41 Prozent - weniger als die CDU derzeit erreicht. Auf die Frage, welche Regierungskonstellation sie befürworten würden, antworteten in der Umfrage 53 Prozent, eine Große Koalition würden sie als gut oder sehr gut beurteilen. »Das ist ein leichter Zuwachs von zwei Prozentpunkten im Vergleich zur April-Befragung. Schwarz-Rot regierte bereits von 2004 bis 2009 in Sachsen«, heißt es beim MDR. Rot-Rot-Grün kommt hier mit einer Zustimmung von 32 Prozent auf den dritten Platz.

In Sachsen wird am 31. August gewählt. Infratest hatte für seine Umfrage 1.000 repräsentativ ausgesuchte Wahlberechtigte befragt. Bei den Landtagswahlen 2009 hatte die CDU etwas über 40 Prozent erhalten, die SPD kam auf nur 10,4 Prozent. Die Linkspartei erreichte 20,6 Prozent. nd

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