1500 Flüchtlinge in nur 24 Stunden

Italienische Marine fängt Flüchtlinge auf dem Mittelmeer ab

  • Lesedauer: 1 Min.
Vor der Küste Italiens sind erneut Hunderte Bootsflüchtlinge von der Marine aufgegriffen worden. Aus den überfüllten Booten gerettet, drohen ihnen nun überfüllte Aufnahmelager auf Sizilien.

Rom. Vor der Küste Italiens sind erneut bis zu 1500 afrikanische Flüchtlinge abgefangen worden. In den vergangenen 24 Stunden seien im Mittelmeer sechs Boote aufgegriffen worden, teilte die italienische Marine am Donnerstag mit. In der Nacht wurden demnach bereits mehr als 760 Menschen von drei Booten gerettet, drei weitere Boote mit mehr als 670 Menschen an Bord wurden im Laufe des Tages aufgegriffen. Ein Marinesprecher sagte, insgesamt seien 1400 bis 1500 Menschen gerettet worden.

Viele Insassen der Boote stammten den Angaben zufolge aus Eritrea. Unter ihnen waren auch zahlreiche Kinder und Frauen. Sie sollten in Aufnahmelager auf Sizilien gebracht werden, die bereits völlig überfüllt sind.

Im Oktober hatte die italienische Marine den Einsatz »Mare Nostrum« gestartet, nachdem im Jahr 2013 bei verschiedenen Flüchtlingsdramen mehr als 400 Menschen ertrunken waren. »Mare Nostrum« soll ein rechtzeitiges Auffinden Schiffbrüchiger gewährleisten.

In den vergangenen acht Monaten haben nach offiziellen Angaben schon über 73.000 Flüchtlinge Italien erreicht, durchschnittlich 270 am Tag. Italien rechnet bis Jahresende mit insgesamt 100.000 Flüchtlingen, weil das Mittelmeer während des Sommers besonders ruhig ist. Die meisten Menschen kommen aus Afrika und der Nahost-Region und fliehen vor Armut und Kriegen Richtung Europa. afp/nd

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