Ab in die Sonne
Früher oder später legen fast alle jugendlichen Straftäter den Schalter im Kopf um - auch Intensivtäter wie Cheick
Ob Nagellack, Schokoriegel oder CD - die meisten Jugendlichen klauen irgendwann einmal etwas und lassen es wieder sein. Wer mehr Mist baut, ist oft abgestempelt. Zu Unrecht, wie Wissenschaftler belegen.
»Ich bin zwar schon seit Februar auf Bewährung, doch die Fäuste machen, was sie wollen, wenn ich benebelt bin und träume. Mir ist alles scheißegal - scheiß auf Schule, scheiß auf Arbeit, jeden Tag ist Feiertag.« »Intensivtäter« heißt dieser Song. Cheick, ein junger Berliner, hat ihn geschrieben zu einem Zeitpunkt, als er endlich verstanden hatte, dass er viel Mist gebaut hat. Intensivtäter - das war er selbst. Zwischen 16 und 20 hat er gekifft, gedealt, geklaut und zugeschlagen. Meist in der Gruppe, aber er hat nicht nur mitgemacht, sondern auch angeführt. Cheick will das gar nicht auf andere schieben: »Manchmal war auch ich der schlechte Freund.« Als Intensivtäter gelten in der Kriminalstatistik diejenigen, die mindestens fünf Gewalttaten pro Jahr begehen. Sie machen nur sechs bis acht Prozent ihrer Altersgruppe aus, begehen aber die Hälfte aller Taten und mehr als drei Viertel der Gewaltdelikte. Cheick stand oft vor Gericht, hat i...
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