Kritik von den Privaten

Frequenztausch beim BR

  • Lesedauer: 2 Min.

Der Geschäftsführer des Nürnberger Radiovermarkters Studio Gong, Philipp von Martius, hat den vom Bayerischen Rundfunk (BR) geplanten Frequenztausch der Sender BR-Klassik und BR Puls kritisiert. »Für die privaten Sender bedeutet der Beschluss des Rundfunkrates einen massiven Eingriff in ihre wirtschaftlichen Wettbewerbschancen«, sagte Martius dem Evangelischen Pressedienst (epd). Besonders kleinere Lokalradios würden die Folgen zu spüren bekommen.

Bislang kann das Jugendprogramm Puls über den digitalen Verbreitungsweg DABplus sowie über Internet, Kabel und Satellit empfangen werden. Ab 2018 soll der Sender laut einem Beschluss des BR-Rundfunkrates vom 11. Juli die UKW-Frequenz von BR-Klassik übernehmen, das ab dem Zeitpunkt fast nur noch digital und im Internet zu hören sein soll. Den privaten Anbietern bleibe nun keine andere Möglichkeit mehr, als rechtliche Schritte gegen die Entscheidung des BR zu prüfen, sagte der Geschäftsführer der Gong-Gruppe. Durch den Frequenztausch entstehe eine »UKW-Überlegenheit, die bei den ARD-Jugendsendern sonst nur noch bei dem erfolgreichen WDR-Sender 1Live zu finden ist«. Wenn der BR im Wettbewerb um junges Publikum die Zahl seiner UKW-Sender von zwei auf drei erhöhe, sei das eine »klare, einseitige Marktverdrängung«.

Die Studio Gong GmbH vermarktet knapp 100 private Radiosender in insgesamt neun Bundesländern. Allein in Bayern vermarktet das Unternehmen 57 Sender, darunter Radio Gong, Radio Arabella und Radio Alpenwelle. Hauptgesellschafter sind die Burda Media GmbH und die Rundfunkbeteiligungsgesellschaft Bayerischer Tageszeitungen. epd/nd

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