Prozess gegen Harald Ehlert vor Abschluss

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Nach einjährigen Verhandlungen steht der Steuerhinterziehungs-Prozess gegen den Ex-Geschäftsführer und Miteigentümer der Berliner Treberhilfe, Harald Ehlert, vor dem Abschluss. Trotz einer attestierten Verhandlungsunfähigkeit des 52-Jährigen will das Landgericht Berlin in seiner Abwesenheit spätestens am Donnerstag ein Urteil fällen. Ehlert war 2010 durch die sogenannte Maserati-Affäre bundesweit bekannt geworden.

Der ehemalige Geschäftsführer steht seit Ende August vergangenen Jahres wegen Steuerhinterziehung in mehreren Fällen mit einer veranschlagten Gesamtsumme von rund 590 000 Euro vor Gericht. Die Staatsanwaltschaft sieht es erwiesen an, dass er im Zusammenhang mit dem als Dienstwagen genutzten Maserati das Finanzamt mehrfach täuschte und fordert eine Strafe von 14 Monaten auf Bewährung. So habe Ehlert gegenüber der Behörde zu niedrige Angaben zum Wert des Wagens gemacht sowie einen weiteren Dienstwagen BMW X5 und zahlreiche Privatfahrten verschwiegen. Der Angeklagte bestreitet die Vorwürfe.

Als Geschäftsführer der gemeinnützigen Obdachlosen-Organisation hatte sich Ehlert neben einem teuren Sportwagen als Dienstfahrzeug ein Jahresgehalt von weit über 300 000 Euro geleistet. Die Arbeit der 1988 in West-Berlin gegründeten Treberhilfe wurde vor allem aus Steuergeldern finanziert. In Folge dessen schlossen 2010 das Diakonische Werk und der Paritätische Wohlfahrtsverband das Unternehmen aus, die Gemeinnützigkeit wurde vom Finanzamt Berlin aberkannt. dpa

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