Der erste Infizierte kommt nach Europa

In Liberia und Sierra Leone ist bisher keine Entspannung der größten Ebola-Epidemie der Geschichte in Sicht

  • Marlene Göring
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Frater Ahodegnon möchte seine Schäfchen am liebsten evakuieren, Rot-Kreuz-Managerin McClelland will mehr Unterstützer im Seuchengebiet. Beide kämpfen gegen den Tod.

Monrovia ist aus der Zeit gefallen. Seltsam leer sind die Straßen der liberianischen Hauptstadt in diesen Tagen. Schulen, Kaufhäuser, Werkstätten, alles ist geschlossen. Die Regierung hat den Notstand ausgerufen und die Menschen bleiben in ihren Häusern, wenn es nur irgendwie geht. Sie verstecken sich vor dem Tod.

Frater Pascal Ahodegnon möchte seine Schäfchen am liebsten aus Monrovia evakuieren. Er ist Generalrat des Ordens der Barmherzigen Brüder, der dort ein Krankenhaus führt. Letzte Woche ist dessen Direktor, Frater Patrick Nshamdze, an Ebola gestorben. Sein Kollege Frater Miguel Pajares könnte nun der erste Ebola-Patient sein, der nach Europa kommt. Die spanische Regierung kündigte an, am Mittwoch ihren Staatsbürger nach Hause zu fliegen. Aber Frater Ahodegnon ist skeptisch. »Die Grenzen sind geschlossen, und es kommt auch auf den Gesundheitszustand des Bruders an.«

Fast 900 Menschen sind laut der Weltgesundheitsor...


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