Hanf-Legalisierung in Berlin braucht langen Atem

Antrag auf Cannabis-Verkaufsstelle im Görlitzer Park verzögert sich bis Jahresende

  • Robert D. Meyer
  • Lesedauer: ca. 3.5 Min.

Oumar greift in seine Hosentasche. Als handelte es sich um eine Packung Kaugummi holt der junge Mann eine kleine Tüte Marihuana hervor. Doch sein vermeintlicher Kunde will keinen Stoff zum Abhängen oder für die nächste Party kaufen, sondern etwas über die Dealer aus dem Görlitzer Park erfahren. Sie begrüßen jeden, der auch nur in die Nähe einer der Eingänge der Kreuzberger Grünanlage kommt oft schon von weitem so, als handelte es sich um einen alten Freund. Manche schlagen auch mal zu, wenn jemand nichts kaufen will. Der Drogenhandel im Görlitzer Park hat nichts mit heimlichen Hinterhofgeschäften gemein – die Ware wird zu jeder Tageszeit wie auf einem Markt offen feilgeboten.

Oft steht Oumar etwas abseits der fünf- oder sechsköpfigen Gruppen junger Männer, deren Geschäftsgeheimnis sich darauf beschränkt, jedem Passanten auf Englisch direkt »Weed« (Gras) und »Coca« (Kokain) anzubieten. Nachfragen zur Person sind unerwünscht, nu...


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