Bundeswehr mimt Köpenickiade

Aufmarsch mit echten Soldaten vor dem Rathaus von Protesten begleitet

  • Robert D. Meyer
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Die Bundeswehr nutzte am gestrigen Dienstag die besonders bei Touristen beliebte »Köpenickiade«, um neue Rekruten zu werben. Doch die Marketingaktion blieb nicht ohne Widerstand.

Friedrich Wilhelm Voigt ist in Treptow-Köpenick allgegenwärtig - der arbeitslose Schuster machte den Bezirk weit über die Berliner Stadtgrenzen hinaus bekannt, als er 1906 als Hauptmann verkleidet erst die Köpenicker täuschte und dann mit einer Truppe Soldaten das Rathaus eroberte, den Bürgermeister verhaften ließ und schließlich die Stadtkasse plünderte. Eine Geschichte über das blinde Obrigkeitsdenken, die bis heute jedes Köpenicker Kind in der Schule lernt.

Hanna Wichmann von der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes/Bund der Antifaschisten (VVN-BdA) kennt die Geschichte des Hauptmanns von Köpenick. Mit einem Augenzwinkern hat sie schon oft beobachtet, wie der Bezirk das Gedenken an die »Köpenickiade« - wie der Coup genannt wird - seit Jahren durch ein zwei Mal die Woche stattfindendes Straßentheater vor dem Rathaus in Erinnerung hält. Laienschauspieler stellen dabei die Schlüsselszene der Geschichte nach, ein etwas sk...


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