Medizin contra Menschenwürde

Auch in Deutschland finden sich noch immer Ärzte, die Schwule »heilen« wollen

Im Diagnosekatalog der Weltgesundheitsorganisation wird Homosexualität seit 1992 nicht mehr als Krankheit geführt. Dennoch gibt es nach wie vor Ärzte, die Homosexuelle »umzupolen« versuchen.

Vor drei Monaten sorgten die Republikaner des US-Bundesstaates Texas für einen handfesten Skandal. Auf einem Parteitag forderten sie, dass Menschen, »die nach Heilung ihres homosexuellen Lebensstils streben«, unbedingt zu unterstützen seien. Weder Gesetze noch Anordnungen dürften den Zugang von Schwulen und Lesben zu einer »wiedergutmachenden Behandlung« behindern. Diese Forderung wurde am Ende sogar ins Parteiprogramm der texanischen Republikaner aufgenommen.

Wer jetzt vielleicht denkt: Na gut, Texas ist weit, möge sich nicht täuschen. Auch hierzulande sind noch immer viele Menschen der Meinung, dass Homosexualität etwas »Abnormes«, gar Krankhaftes sei. Oder eine schwere Sünde, wie vor allem evangelikale Christen behaupten. »Die Homosexualität ist ihrem Wesen nach gegen die Schöpfung Gottes gerichtet und damit pervers; sie ist eine Verirrung«, schrieb vor wenigen Jahren der christliche Ethiker Jürgen-Burkhard Klautke und spra...


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