Zahl von Asylbewerbern in Industriestaaten um ein Viertel gestiegen
UNHCR: Mehr als 50 Millionen Menschen weltweit auf der Flucht / Zahl der Asylanträge könnte 2014 weltweit 700 000 erreichen
Genf. Die Zahl der Asylbewerber in Industriestaaten ist nach Angaben der Vereinten Nationen binnen Jahresfrist um knapp ein Viertel angestiegen. Wie das UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR am Freitag im schweizerischen Genf mitteilte, beantragten in den ersten sechs Monaten dieses Jahres 330 700 Menschen Asyl in den Industrieländern der Welt. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum sei dies ein Plus von 24 Prozent.
Dem Bericht zufolge, der sich auf Angaben aus 44 Zielländern in Europa, Nordamerika und Fernost stützt, stieg allein die Zahl der Asylbewerber aus dem Bürgerkriegsland Syrien im Vergleichszeitraum von 18 900 auf 48 400. Von Menschen aus dem Irak wurden demnach 21 300 Anträge gezählt, gefolgt von Afghanistan mit 19 300 und Eritrea mit 18 900.
Der Großteil der Anträge sei in Deutschland, den USA, Frankreich, Schweden, der Türkei und Italien gestellt worden, hieß es weiter. Da die Zahl der Anträge in der zweiten Jahreshälfte erfahrungsgemäß höher ausfalle als im Zeitraum von Januar bis Juni, könne die Gesamtzahl der Asylbewerber im laufenden Jahr die Marke von 700 000 erreichen.
Sollte es so kommen, würde der höchste Wert seit der Zeit der Balkankriege in den 1990er Jahren erreicht, erklärte das UNHCR. Die Zahl der Flüchtlinge weltweit wurde für das Jahresende 2013 mit 51,2 Millionen angegeben, wobei die meisten von ihnen innerhalb ihrer Heimatländer auf der Flucht seien oder in Nachbarstaaten Zuflucht suchten. AFP/nd
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