Stockholm. Der deutsche Forscher Stefan Hell und zwei Kollegen aus den USA erhalten in Anerkennung ihrer Leistungen im Bereich der Mikroskopie den diesjährigen Nobelpreis für Chemie. Das Nobelpreis-Komitee gab am Mittwoch in Stockholm die Ehrung für den in Göttingen forschenden Biophysiker und die US-Wissenschaftler Eric Betzig und William Moerner bekannt. Die Arbeit der drei Preisträger sei »bahnbrechend«.
Die Geehrten entwickelten unabhängig voneinander die hochauflösende Fluoreszenz-Mikroskopie und stießen damit tief in einen für unmöglich gehaltenen Nano-Bereich vor. »Lange Zeit wurde die optische Mikroskopie von einer vermuteten Begrenzung aufgehalten: Dass sie nie eine bessere Auflösung haben kann als die Wellenlänge von Licht«, erklärte die Königlich-Schwedische Akademie der Wissenschaften. Die maximal mögliche Auflösung lag demnach theoretisch bei 200 Nano-Metern - 200 Milliardstel eines Meters. »Mit Hilfe fluoreszierender Moleküle haben die Chemie-Nobelpreisträger von 2014 dies auf geniale Weise umgangen«, erklärte die Jury.
Hell entwickelte das Sted-Mikroskop (Stimulated Emission Depletion), während Betzig und Moerner die monomolekulare Mikroskopie entwickelten. AFP/nd
Quelle: https://www.nd-aktuell.de/artikel/948627.chemie-nobelpreis-an-deutschen-wissenschaftler.html