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Gabriel senkt deutsche Wachstumsprognose drastisch

Wirtschaftsminister geht von Wachstum von 1,2 Prozent für dieses Jahr aus / SPD-Minister macht vor allem äußere Faktoren verantwortlich

  • Lesedauer: 1 Min.
Ukraine, Syrien, Ebola - das »außenpolitisch schwierige Fahrwasser« schwäche die Aussichten der deutschen Wirtschaft. Im Land herrsche aber ein robuster Arbeitsmarkt mit steigenden Löhnen und mehr Beschäftigung - warum schwächelt dann die Binnennachfrage seit Jahren?

Der deutschen Wirtschaft geht zum Ende des Jahres die Luft aus. Die Bundesregierung geht in ihrer Herbstprognose, die Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) am Dienstag in Berlin vorstellte, nur noch von einem Wachstum von 1,2 Prozent für dieses Jahr und einer Zunahme des Bruttoinlandsprodukts (BIP) um 1,3 Prozent für 2015 aus. Im Februar hatte die Regierung für 2014 noch einen BIP-Zuwachs von 1,8 Prozent und für 2015 von 2,0 Prozent prognostiziert.

Als Grund für die Korrektur der wirtschaftlichen Einschätzung nannte Gabriel das »außenwirtschaftlich schwierige Fahrwasser«, in dem sich die deutsche Wirtschaft derzeit befinde. Geopolitische Krisen sorgten in Deutschland für Verunsicherung und die moderate weltwirtschaftliche Entwicklung schlage sich auf die deutsche Konjunktur nieder. Positiv hob der Wirtschaftsminister den weiterhin »robusten Arbeitsmarkt« hervor: Löhne und Beschäftigung würden weiter zunehmen.

Am vergangenen Donnerstag hatten die führenden deutschen Wirtschaftsinstitute bereits ihre gemeinsame Wachstumsprognose gesenkt. Sie sagten für 2014 ein Wachstum von 1,3 Prozent und für 2015 von 1,2 Prozent. Die Herbstprognose der Bundesregierung bildet die Grundlage für die Steuerschätzung im November 2014. Sie dient der Aufstellung der öffentlichen Haushalte von Bund, Ländern, Gemeinden und Sozialversicherungen für das kommende Jahr. Das Wirtschaftsministerium erstellt sie zusammen mit dem Statistischen Bundesamt und der Bundesbank. AFP/nd

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