Lob der Blockhütte

Sylvain Tesson: Tagebuch aus der Einsamkeit

  • Alfons Huckebrink
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Abgeschiedenheit ist zum raren Gut geworden. Sie zu suchen, setzt eine persönliche Entscheidung voraus. Vor der Abreise steht die Absage. An das Getriebe der Zeit und das Getriebensein. Ein Überdruss an der Zivilisation.

Deren Auswüchse reichen weit, alles hinter sich zu lassen, ist leichter gesagt als getan. Diese Erfahrung bleibt dem französischen Reisenden und Autor Sylvain Tesson nicht erspart, als er, zermürbt von Telefon und Terminhatz, am Baikalsee eintrifft, um vor seinem 40. Geburtstag ein halbes Jahr - von Februar bis Juli 2010 - in einer Blockhütte am nördlichen Zedernkap zu verbringen.

Die Firma »Heinz« vermarktet 15 Ketchup-Sorten. Bereits in Irkutsk stellt Tesson fest, dass der dortige Supermarkt sie alle führt. Er entscheidet sich für »Super Hot Tapas« und nimmt 18 Flaschen davon mit in die Abgeschiedenheit. »Wegen solcher Dinge wollte ich dieser Welt den Rücken kehren.« Weitaus diversifizierter ist zum Glück seine Bücher...


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