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Gewagte Ausweichmanöver vermeiden

Fragen & Antworten zu Wildunfällen besonders zur Herbstzeit

  • Lesedauer: 3 Min.
Gerade in den Monaten Oktober und November müssen Verkehrsteilnehmer mit verstärktem Wechsel der Tiere rechnen.

Jedes Jahr werden über eine Viertelmillion Wildschäden in Deutschland gemeldet. Fragen & Antworten, wie man Unfälle verhindern kann und was man tun muss, wenn es doch gekracht hat.

Wann und wo lauert Gefahr?

Die Gefahr von Wildunfällen steigt im Herbst stark an, vor allem in der Morgen- und Abenddämmerung und in den Nachtstunden. Am Rand von Wiesen, Wäldern und Feldern überqueren Rehe, Wildschweine und andere Arten besonders häufig die Fahrbahn, um Nahrung zu suchen, um vor Rivalen zu flüchten oder wegen der Wanderschaft während der Brunft. Besonders gefährlich sind neu gebaute Straßen, die durch Waldstücke führen, da das Wild weiterhin wie gewohnt wechselt.

Wie kann man Wildunfälle verhindern?

Die Hinweisschilder »Wildwechsel« am Straßenrand muss man unbedingt ernst nehmen, da hier immer wieder Wild beobachtet wird. Hier gilt: Die Geschwindigkeit verringern, besonders aufmerksam fahren und bremsbereit bleiben. Natürlich ist aber auch in anderen Bereichen ein Wildwechsel nicht ausgeschlossen. Deshalb sollte man gerade während der Dämmerung und nachts die Fahrbahnränder in Wäldern oder am Wald- und Feldrand beobachten und nach Tieren Ausschau halten. Sobald Wild auftaucht, blendet man ab, verringert die Geschwindigkeit und hupt. Außerdem muss man mit Nachzüglern rechnen und sollte deshalb vorsichtig weiterfahren.

Was tun, wenn man eine Kollision nicht verhindert kann?

Ist ein Zusammenstoß mit dem Tier nicht mehr vermeidbar, sollte man keinesfalls gewagte Ausweichmanöver unternehmen. Eine kontrollierte Kollision ist oft besser, als unkontrolliert am Baum oder im Gegenverkehr zu landen.

Wie verhält man sich im Falle eines Unfalls?

Zunächst schaltet man die Warnblinkanlage ein und sichert die Unfallstelle ab. Falls Menschen in den Unfall verwickelt sind, leistet man Erste Hilfe und ruft gegebenenfalls den Rettungsdienst. Grundsätzlich sollte man immer die Polizei verständigen, selbst wenn das Wild verschwunden oder auf den ersten Blick nicht verletzt ist. Denn nur so kann der zuständige Jagdpächter informiert werden und das möglicherweise verletzte Tier aufspüren und erlösen. Auf keinen Fall darf man tote Tiere mitnehmen, denn damit macht man sich der Wilderei strafbar.

Um Folgeunfälle zu vermeiden, schafft man das Wild von der Straße - jedoch aufgrund von Tollwutgefahr keinesfalls mit bloßen Händen! Verletzte Rehe oder Wildschweine sollte man nicht selbst suchen, sondern sich besser deren Fluchtrichtung merken.

Was muss man beachten, damit es keine Probleme mit der Versicherung gibt?

Unfallspuren wie Haare und Blut beseitigt man nicht, sondern hält sie am besten per Foto fest. Auch vom Tier sollte man, wenn möglich, eine Aufnahme machen. Nur so kann die Polizei oder der Jagdpächter die für die Versicherung wichtige Wildunfallbestätigung ausstellen. Auch für den Gutachter ist das wichtig. Damit die Teilkasko zahlt, sollte man den Schaden frühzeitig, noch vor der Reparatur, der Versicherung melden. Sie zahlt übrigens meist nur bei Unfällen mit Jagdwild. Eichhörnchen zählen beispielsweise oft nicht dazu, Hasen dagegen schon. ARCD/nd

Seite 7: Welche Auswirkungen haben Wildunfälle auf die Versicherung?

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