An den Rand gedrängt

Indiens Muslime sind in der Politik benachteiligt

  • Hilmar König, Delhi
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Muslime sind die größte religiöse Minderheit Indiens. Doch in der Politik sind sie deutlich unterrepräsentiert. Vertreter der Muslime beklagen eine Strategie der Ausgrenzung.

Die muslimische Minderheit ist im politischen System Indiens unterrepräsentiert. Das stellt eine gerade von der Zeitung »The Hindu« veröffentlichte Erhebung über den multireligiösen Vielvölkerstaat fest. Vor allem gilt das für die neun von der hindunationalistischen Indischen Volkspartei (BJP) regierten Bundesstaaten. Dort ist von insgesamt 151 Ministern ein einziger ein Muslim.

Während die Regierung unter Premier Narendra Modi immer wieder beteuert, mit ihren Entwicklungsplänen alle Bürger erfassen zu wollen, und »Fortschritt für jeden« verspricht, verweisen die nackten Zahlen auf ein eklatantes politisches Manko. Der muslimische Bevölkerungsteil ist mit rund 15 Prozent die größte religiöse Minderheit. Mit rund 160 Millionen Muslimen ist Indien eines der größten islamischen Länder. Dennoch sind die Muslime sowohl im Zentralparlament als auch in den Volksvertretungen vieler Bundesstaaten auffällig unterrepräsentiert. Von den 1359 Abgeor...


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