Flüchtlingsunterstützer in dunkle Ecke gedrängt

  • ker
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Am Montagabend demonstrierten 500 »Bürgerbewegte« und Anhänger der rechten Szene nahezu ungestört durch Marzahn-Hellersdorf. Sie skandierten dabei Parolen wie »Deutschland den Deutschen« und »Nein zum Heim«. Zur gleichen Zeit gingen rund 150 Teilnehmer unter dem Motto »Solidarität statt Ausgrenzung« auf die Straße. Die Kundgebung gegen Rassismus hatte der Verein »Hellersdorf hilft« angemeldet.

Die Kundgebung sei durch zahlreiche polizeiliche Maßnahmen massiv behindert worden, teilte der Verein »Hellersdorf hilft« am Dienstag mit. Die Kundgebung war von den Beamten auf einen schwer einsehbaren dunklen Platz kurz hinter der Kreuzung Blumberger Damm/Landsberger Allee verlegt worden. Die Teilnehmer seien eingekesselt, die Sicht auf die mitgebrachten Transparente mit Polizeibussen versperrt worden. Der Versuch von Hellersdorf hilft, eine Spontandemonstration anzumelden wurde mit Verweisen auf die Verkehrssicherheit und die Sicherheit der Demonstrationsteilnehmer polizeilich untersagt. »Es ist uns unerklärlich, warum die friedlichen Menschen der Kundgebung in ihren demokratischen Grundrechten beschnitten wurden, während Nazis durch den Bezirk ziehen und ihren Rassismus und ihre Menschenverachtung verbreiten konnten«, so Stephan Jung, Sprecher von »Hellersdorf hilft«.

Für den kommenden Montag sowie den 22.11. sind wieder Demonstrationen gegen das in Marzahn geplante Containerdorf für Geflüchtete angekündigt. Das Netzwerk rund um den Verein ruft erneut zu lautstarkem und buntem Gegenprotest auf. ker

Foto: Anton Thiem

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