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»Tschuri« mit harter Oberfläche

ESA veröffentlicht Bildsequenz von »Hüpfer« bei »Philae«-Landung

  • Lesedauer: 2 Min.
Mini-Labor »Philae« hat für die Wissenschaftler auf der Erde die erste Überraschung parat: Der Komet »Tschuri« ist an der Oberfläche deutlich härter als angenommen.

Köln. Die ersten Forschungsergebnisse der europäischen Landesonde »Philae« haben den Wissenschaftlern zu neuen Erkenntnissen über die Oberfläche des Kometen »Tschuri« (67P/Tschurjumov-Gerasimenko) verholfen. »Jetzt wissen wir: Auf der harten Oberfläche, auf die «Philae» gehüpft ist, gab es nur zehn oder zwölf Zentimeter Staub«, sagte der Leiter für Missionsbetrieb bei der Europäischen Weltraumagentur ESA, Paolo Ferri.

Vor der historischen Landung von »Philae« auf dem »Tschuri« genannten Kometen am vergangenen Mittwoch hatten die Wissenschaftler über die Oberflächenbeschaffenheit des Schweifsterns nur spekulieren können. Ferri zufolge nahm »Philae« enorm detailreiche Fotos von der Kometenoberfläche auf. »Die Bilder, die wir gesehen haben, sind noch nicht veröffentlicht, aber sie waren fantastisch«, sagte Ferri. »Ich habe Bilder gesehen, die aussehen wie Korallenriffe auf dem Meeresboden, unglaubliche Strukturen.«

Die Landeeinheit »Philae« der ESA-Mission »Rosetta« war als erstes von Menschen geschaffenes Gerät weich auf der Oberfläche eines Kometen gelandet. Beim Aufsetzen funktionierten aber die Harpunen von »Philae« nicht, so dass sich der Roboter nicht wie geplant festzurren konnte. Das Minilabor wurde deshalb zweimal von der Kometenoberfläche abgestoßen und setzte schließlich in Schrägstellung offenbar an einem Kraterrand auf. Bevor der Energievorrat von »Philae« am Wochenende zur Neige ging, empfingen die Forscher noch große Datenmengen vom mit zehn Instrumenten bestückten Lander.

Die ESA veröffentlichte derweil im Internet eine Bildsequenz, die den ersten »Hüpfer« von »Philae« nach dessen Berührung der Kometenoberfläche zeigt. Die Bilder (blogs.esa.int/rosetta/2014/11/16/philae_spotted_after_first_landing/) wurden von »Philaes« Muttersonde »Rosetta« aufgenommen, die sich seit August auf einer Umlaufbahn um »Tschuri« befindet und den Kometen aus dem Orbit weiter erforschen wird.

»Tschuri«, ein Vier-Kilometer-Brocken aus Eis, gefrorenen Gasen und Staub, rast derzeit auf die Sonne zu. Seinen sonnennächsten Punkt wird der Komet im August 2015 erreichen, die »Rosetta«-Mission soll bis zum Dezember 2015 dauern. AFP

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