ANNOTIERT

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Nach der Katastrophe des Nazismus wurde von Autoren wie Karl Popper eine Kontinuitätslinie von Hegel bis Hitler behauptet. Dies erweist sich bei sachgerechter historischer Rekons-truktion als bloßer Mythos. Die nazistische »Blut und Boden«-Ideologie steht im absoluten Gegensatz zur Philosophie Hegels, weist der italienische Philosoph Domenico Losurdo nach: »Von Hegel zu Hitler? Geschichte und Kritik eines Zerrbildes« (PapyRossa, 181 S., br., 18 €).

Wenn es nicht möglich wäre, mit Hegel und Marx über Marx hinauszugehen, der Marxismus mit den »drei Klassikern« sein Ende erreicht hätte, müsste man ihn als ahistorisch verstehen und damit als falsch bewerten. Mag sein, das manche Marxisten über dieses Problem bisher nicht nachgedacht haben, wir müssen dies aber tun, betont der Philosoph Robert Steigerwald: »Mit Hegel, Marx und Lenin über Marx hinaus. Vom Lernen und Verstehen« (KulturMaschinen, 213 S., br., 13,80 €).

Haben Sie gewusst, dass es »Philosophen an der Militärakademie« der DDR gab? Ja, es gab sie und sie waren kompetent. Die akademische Institution in Dresden mit dem Namen »Friedrich Engels« ist zehn Jahre nach der Gründung der DDR ins Leben gerufen worden, die Geburtsstunde des philosophischen Lehrstuhls schlug am 1. November 1961. Der Band von Alwin Loose und Wolfgang Scheler schöpft aus dem publizistischen Nachlass der Akademie und Insiderwissen (hg. v. Dresdener Studiengemeinschaft Sicherheitspolitik, 347 S., br., 10 €; zu bestellen bei Lothar Glaß, Neuostra 1, 01219 Dresden, Tel.: 0351/47 07 918).

Schwerpunkt der neuen Ausgabe der »Marxistischen Blätter« ist »Der Staat. Rolle, Funktion, Charakter«; sie enthält u. a. Beiträge von Hermann Klenner, Jupp Schleifstein, David Salomon und Hannes Hofbauer (Neue Impulse Verlag, 152 S., br., 9,50 €).

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