Militärschlag in der Hinterhand

Experten vermuten eher taktische Einflussnahme Israels auf Atomgespräche mit Iran

  • Jean-Luc Renaudie, Jerusalem
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Israel droht für den Fall eines »schlechten Abkommens« zum Atomprogramm Irans weiter mit einem Militärschlag. Experten halten dies für Taktik, um die Verhandlungen zu beeinflussen.

Kurz vor dem Erreichen der vereinbarten Einigungsfrist für die Atomgespräche in Wien erhöhte die israelische Regierung noch einmal den Druck auf die Verhandlungsparteien. Geheimdienstminister Juval Steinitz, im Kabinett auch für das Iran-Dossier zuständig, warnte davor, der Islamischen Republik Iran die Möglichkeit zu lassen, ein Nuklearanwärter zu bleiben, der binnen weniger Monate in den Besitz von Nuklearwaffen gelangen kann, falls er eines Tages einen Strategiewechsel beschließt.

»Wir behalten uns alle Optionen vor und verteidigen unser Recht, alles zu unternehmen, was wir für gut halten, um Israel zu verteidigen«, sagte Steinitz in einem Gespräch mit Vertretern der Auslandspresse in Jerusalem. Israel, selbst die einzige, wenn auch nie offiziell bestätigte Atommacht im Nahen Osten, sieht sich als erstes mögliches Angriffsziel für iranische Atombomben. Regierungschef Benjamin Netanjahu bekräftigte am Sonntagabend im Gespräch mit dem ...


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